Krasse Falschberatung bei der Sparkasse KölnBonn – 13.000€ Schaden durch Nordcapital Offshore Fonds 4

Für die Neuen aber nochmal kurz zusammengefasst, worum es geht: Ich hatte 2007/2008 ein kleines Vermögen von meinem Opa geerbt, dass er fast komplett in Aktien und Wertpapiere angelegt hatte. Da sich die Finanzkrise ankündigte, sollten die Aktien teilweise in was sichereres überführt werden. Dabei wurden von der Sparkasse KölnBonn 2 Rentenversicherungen, die okay waren und vor allem der der Forderung nach Sicherheit entsprachen verkauft, aber auch gleich drei geschlossene Fonds. Einer ging pleite, ohne je ausgeschüttet zu haben, einer läuft noch, aber schlecht und wird sicher auch Verluste einbringen und dann der Fonds, um den es heute gehen soll, der Nordcapital Offshore Fonds 4. Insgesamt sprechen wir von 50.000€ Verlust, beim Offshore Fonds 4 von 13.000€.

Verkaufsanbahnung

Der Fonds wurde mir nicht 2008 mit den anderen Produkten verkauft, sondern erst ein Jahr später. Wir waren am Ende der Beratungsserie 2008 so verblieben, dass man mich anrufen würde, wenn sich noch was ergeben würde. Der Anruf kam allerdings erst gut ein Jahr später. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet. Die Finanzkrise war ja schon gekommen und hat den Wert des Depots ordentlich reduziert, war es denn überhaupt noch notwendig, weitere Aktien in ein anderes Produkt zu tauschen? Aber der Berater ist ja Profi, der wird das schon wissen. Er formulierte auch „wir müssen noch mal was tun“. Es wurde also gleich Druck aufgebaut.

Auf jeden Fall sagt man, dass ich mal vorbeikommen soll, da sich noch eine gute Möglichkeit ergeben hätte. Gesagt getan und mir wurde dieser Fonds gleich beim ersten Termin verkauft. Andere Produkte wurden, anders als von der Sparkasse behauptet, gar nicht angeboten. Es wurde nur dieser Fonds beworben. Hier wurde also gleich Alternativlosigkeit suggeriert und der Druck weiter erhöht.

Etwas komisch kam mir allerdings vor, dass mir da ein Schifffonds verkauft wurde. Ich hatte durchaus mitbekommen, dass die Finanzkrise anderen Schifffonds zu schaffen machte. Aber da ich ja eine sichere Anlage wollte und mir dieser dennoch empfohlen wurde, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass dieser sich von anderen unterscheidet, indem er irgendwie abgesichert ist. Ja, falsch gedacht und da hätte ich besser mal nachgefragt. Aber ich bin halt nicht der große Nachfrager, wenn ich den Eindruck habe, dass mein gegenüber weiß, was es tut, warum mit scheinbar unnötigen Fragen nerven?

BeratungsVerkaufsgespräch und das fehlende Prospekt

Ich sage bewusst „verkauft“, denn eine Beratung in irgendeiner Form fand überhaupt nicht statt. Das Produkt wurde nur anhand eines doppelseitigen A4-Werbeflyers ohne jede Risikohinweise verkauft. Trotzdem war man sich aber nicht zu fein, ins Protokoll zu schreiben, dass ich genauestens anhand des Prospektes über Chancen und Risiken sowie die Provision aufgeklärt worden wäre. Das ist unwahr, wie man es auch dreht und wendet, denn das Flyer ist nun mal kein Prospekt, das diese Informationen drin hätte und das eigentliche Prospekt musste während meiner Unterschrift auf den Anträgen erst noch gesucht werden, sonst hätte ich gar keins bekommen! Aber selbst wenn das Prospekt bei der Beratung vorgelegen hätte, wäre das nicht ausreichend. Es muss dem Anleger früh genug zur Verfügung stehen, um die Möglichkeit zu haben, es komplett zu lesen, also definitiv nicht erst bei der Beratung.

Außerdem handelt es sich um einen Schifffonds. Wegen der Finanzkrise ging es vielen Schifffonds schlecht. Entsprechend wäre der Fonds bzgl. Der Krise sehr aufklärungsbedürftig gewesen. Da das Prospekt die Finanzkrise gar nicht behandelt und ich ja angeblich anhand des Prospektes aufgeklärt worden sein soll, kann entsprechend auch keine solche Aufklärung erfolgt sein.

Hohe Risiken, fürstliche Provisionen

Und mal kurz überlegt: Wenn mir die Risiken tatsächlich dargelegt worden wäre, im Umfeld der Finanzkrise, wieso hätte ich den Fonds denn dann zeichnen sollen? Ein Schifffonds in der Krise, das ist doch eine Pleite mit Ansage! Ganz offensichtlich wollte der Berater den Ladenhüter loswerden und hat dabei skrupellos in Kauf genommen, dass ich damit eine Menge Geld verliere, am Ende rund 13.000€. Um die Relation herzustellen: Davon kann ich, wenn es keine unerwarteten Ausgaben gibt, ein Jahr oder länger leben!

Gut Leben tut aber sicher de Sparkasse bzw. der Berater. Die Sparkasse wollte sich zwar nie zur Höhe der Provision äußern, laut diverser Quellen sollten es aber 20% gewesen sein! So was kauf ich doch nicht! Da kann sich keiner von freisprechen, dass er was neutral empfiehlt, wenn er 1/5 davon abkriegt! Zudem geht dieses Fünftel dann ja gar nicht in das Anlageobjekt!

Aufs Geld angewiesen

Und dass ich auf das Vermögen angewiesen bin, das wusste der Berater, denn beim gleichen Termin wurden nicht nur Aktien verkauft, um davon den Fonds zu kaufen, sondern auch Aktien, damit ich davon leben kann. Hier wäre also für jeden Berater mit einem Fünkchen Gewissen die Zeit gekommen, die Sache abzublasen. Aber nein, ohne mit der Wimper zu zucken wurde der Fonds weiter verkauft. Die Sparkasse später darauf angesprochen, hieß es, dass man dazu keine Aufzeichnungen hätte. Ach, das ist ja komisch, immer wenn MIR Aufzeichnungen nützen könnten, gibt es keine?!

Merkwürdige Protokolle bzw. Aufzeichnungen

Was die Sparkasse an Aufzeichnungen hat ist aber interessanterweise ein Einkommen von 1-2000€. Das ist ja zum einen schon eine große Spanne und wenn man bedenkt, dass ich allein gut 900€ fürs Haus zahlen musste, schon nicht sonderlich viel, sicher nicht genug, um 13.000€ Verlust damit zu stemmen. Vermutlich wurden die Angaben aus dem Vorjahr übernommen, aber auch da hatte ich den Job/Verdienst nicht, sondern er wurde mir nur angeboten.
Ich hatte versucht, der Sparkasse im Nachhinein zu belegen, dass das nicht stimmen kann und meine Steuerbescheide als Beleg eingereicht. Daraufhin hieß es, dass die dem Berater und mir selbst ja zu dem Zeitpunkt noch nicht vorgelegen hätte. Ja stimmt, aber das soll ja auch nachträglich zeigen, dass das Protokoll nicht stimmen kann. Darauf hingewiesen wie immer, wenn die Antwort unbequem für die Sparkasse wäre: Keine Antwort.

Weitere Merkwürdigkeit im Protokoll: Dort soll stehen, dass Geld aus den Aktien entnommen und gut angelegt werden soll. Ich habe keine Ahnung, ob die Jura-Abteilung der Sparkasse hier bewusst zu kurz zitiert oder ob da wirklich nicht mehr steht. So ist das natürlich falsch! Natürlich sollte das entnommene Geld gut angelegt werden – aber eben nur gut und nicht überdurchschnittlich, was schon mal ein geringeres Risiko nahelegt, aber „gut anlegen“ war ja gar nicht der Grund sondern eine sicherere Alternative zu Aktien zu haben. Wie gesagt, entweder hat die Jura-Abteilung das nicht mit zitiert oder der Berater hat es echt nicht reingeschrieben, damit dieser komplett unpassende Fonds auf dem Papier doch wie gewünscht aussieht.

Täuschung bei der Protokollerstellung und Unterschrift

Ihr werdet jetzt sicher fragen, wieso ich das Protokoll unterschrieben habe. Tja, bewusst habe ich das nicht unterschrieben und kenne entsprechend auch bis heute den Inhalt nicht vollständig, den die Sparkasse bis auf einige Zitate lieber für sich behält und auch per DSGVO-Anfrage nicht rausrücken wollte.

Ich kann mir aber vorstellen, wie es dazu kam: Als der Papierkram gemacht werden musste, wurde ich schon fast dazu gedrängt, mir währenddessen in einem anderen Raum ein Video zu einem anderen, früher gezeichneten, Produkt anzusehen. Ich hatte damals gedacht, dass die mich nur bespaßen wollten, aber dann hatten die natürlich freie Bahn, sich genau zu überlegen, was sie ins Protokoll schreiben, ohne dass ich was davon mitbekomme. Und beim Unterschreiben der  Fondsbeitrittspapiere lag das Protokoll dann irgendwie mit unter dem Papierstapel. Perfektes Ablenkungsmanöver. Am Ende steht ein Protokoll, das mit mir gar nichts zu tun hat. Motivation, Anlageziel, Risikobereitschaft, Einkommen – es stimmt so überhaupt nichts. Wer mich nur ansatzweise kennt, würde niemals vermuten, dass die Person aus dem Protokoll ich bin.

Legal? Illegal? Sch…

Ich frage mich echt, ob das komplette Vorgehen nicht strafrechtlich relevant gewesen sein könnte. Das ganze wurde durch einen Cold Call der Sparkasse angeleiert. Es wurden Aktien in eine andere Anlageform gebracht, obwohl das gar nicht mehr notwendig war. Es wurde das Produkt als alternativlos hingestellt und daher Verkaufsdruck ausgeübt. Das Produkt wurde im Rahmen einer Beratung auf Sicherheit empfohlen, obwohl gerade im Zuge der Finanzkrise höchst unsicher war. Es wurde meine finanzielle Situation überhaupt nicht beachtet. Es wurden zig Dinge ins Protokoll ohne mein Beisein und unter Ablenkung ins Protokoll geschrieben, die nicht zutreffen und die Unterschrift erschlichen.

Für mich fühlt sich das wie Betrug an. Insbesondere das Rausschicken zur Erstellung des Protokolls zeigt die große Täuschungsbereitschaft und die nahezu kriminelle Energie. An dieser Stelle der Hinweis, dass meine Auffassung von Betrug sich nicht zwingend mit dem Betrug im rechtlichen Sinne deckt, bevor mir hier einer ans Bein pinkeln will. Es ist meine Meinungsäußerung und keine Tatsache.

Mir echt unerklärlich, wie die Sparkasse das einfach unseriös aussitzt statt auf mich zuzukommen und zu sagen: „Okay, da ist was schiefgelaufen, wie werden wir uns einig?“ Jetzt sagt mir nichts von ich müsse das beweisen! Da die Sparkasse nach den Hinweisen auf die Fehler im Protokoll, insbesondere bzgl. des Einkommens und Arbeitsstelle, die Kommunikation einseitig beendet hat, weiß die schon sehr genau, dass ich Recht habe, die wollte mir nur nicht Recht geben.