Unangenehmes Beratungsgespräche bei der Sparkasse KölnBonn

Es war einmal die Zeit gekommen, zu der ich Geld brauchte. Eigentlich war ich psychisch gerade nicht so gut dabei, aber der unumstößliche Fakt, dass ich Geld brauchte, trieb mich dazu, einen Termin mit der Sparkasse zu machen – per Kontaktformular, bloß nicht anrufen müssen. Dort erklärte ich, dass ich 1) Informationen zu meinen Fonds will, 2) Eine der Rentenversicherungen kündigen will, weil ich das Geld brauche.

Zum Gespräch wurde ich dann zunächst freundlich empfangen. Zuerst ging es um die Fonds. Leider konnte mir mein inzwischen neuer Berater weniger berichten, als ich bereits wusste. So sehr sorgt man sich also um die Betreuung der verkauften Produkte.

Auf die schlechte Lage der Fonds (zu der Zeit war noch keiner pleite) angesprochen und der Andeutung von Entschädigung wurde sofort geblockt und auf die juristische Abteilung verwiesen, so schnell konnte man gar nicht gucken. Ich hatte einen Zeitungsausschnitt dabei, in dem es um eine Verhandlung in einem ähnlichen Fall ging – hier wurden ebenfalls einer Erbin einer dieser Schrott-Fonds verkauft – dabei, dieser wurde gleich damit abgetan, dass der Anwalt aber „bestimmt noch einen drauf bekommen“ würde. Außerdem meinte der Berater, dass ich mir überlegen müsse, ob ich schlechtem Geld noch gutes hinterherwerfen will. Es wurde also eine maximale Drohkulisse aufgebaut und Verunsicherung betrieben. Ich sag mal so: Wer gleich derart die Keule schwingt, der hat doch Dreck am Stecken. Die weitere Aussage, dass Herr H. leider Gottes fleißig verkauft hätte, erweckt auch den Anschein, dass es noch viele weitere Opfer gibt.

Danach sollte es um die Geldprobleme gehen. Hier war der Berater gleich in seinem Element und schlug einen Kredit vor. Ich ließ ihn erst mal rechnen, weil ich nicht wusste, worauf es hinauslaufen sollte, aber es sollte tatsächlich nur ein Kredit sein. Ja aber was soll ich denn damit? Womit soll ich den zurückzahlen? Offensichtlich hatte auch dieser Berater keine Ahnung von meinen Lebensumständen. Vermutlich hatte immer noch niemand die falschen Angaben meines ersten Berater korrigiert. Oder man geht beim Vermögenscenter einfach davon aus, dass die Kunden Geld haben und fragt erst gar nicht. Das ist natürlich fatal und führt zu fatalen Beratungen wie in meinem Fall. Zudem hatte ich ja ganz klar im Kontaktformular geschrieben, dass ich an die Rentenversicherungen will. Wieder wurde sich also über den Kundenwunsch kommentarlos hinweggesetzt.

Dann wurde es richtig unangenehm. Auf meinen Einwand, wovon ich den Kredit denn tilgen solle und ich gerade keine Einkünfte hätte – wurde ich einfach unterbrochen und konnte mich gar nicht weiter erklären. Da hieß es direkt, dass das so ja nicht ginge und ich einen Job bräuchte. Ich war aufgrund der Frechheit so perplex, dass ich mich gar nicht mehr wehren konnte. Er stellte mich quasi als faul hin! Das war das erste Gespräch, der Berater kannte mich überhaupt nicht und fällt schon gleich ein Urteil! Unglaublich! Und so einer will laut eigener Vorstellung mal Ausbilder gewesen sein?

Dann ging es endlich zu den Rentenversicherungen. Da empfahl er zu schauen, ob sich aus den Versicherungen nicht auch Geld entnehmen lässt, statt sie direkt zu kündigen. Endlich mal ein vernünftiger Vorschlag und im Kundensinn. Geht ja doch! Den Stand des Allianz-Produktes konnte er übrigens nicht abfragen, weil er keine Software dafür hatte, da das Produkt nur kurz im Programm war. Ja, das erklärt natürlich, warum der Berater, der mir das verkauft hat, so wenig drüber wusste… Auf jeden Fall sollte ich dann erst mal in die Vertragsbedingungen gucken und wir würden das dann bei einem neuen Termin klarmachen.

Abschließend hatte er noch an der Kreditkarte (nicht von der Sparkasse) zu meckern, das wäre ja unverantwortlich von den Kollegen. Ach, aber die 60.000€ (war damals noch mehr) die durch die Fonds auf der Kippe stehen sind total super oder oder wie? Erst mal an die eigene Nase fassen!

Zum zweiten Gespräch mit dieser unangenehm vorurteilenden Person hatte ich mich dann fast schon nicht mehr getraut, aber es musste ja sein. Das Gespräch war kühl; ein Brief, um eine Entnahme aus einer der Versicherungen zu tätigen, wurde aufgesetzt.

Aber damit nicht genug, erneut versuchte der Berater zu missionieren und mir einen Job ans Herz zu legen. Außerdem nannte er einen Kollegen als Beispiel, der getrunken hätte und sich gefangen hätte. MOMENT MAL! Will der jetzt andeuten, ich würde trinken? Ich hoffe, ich habe das falsch verstanden! Oder sollte das ein versteckter Tipp bzgl. meines ehemaligen Beraters sein? Der schien mir optisch bei seiner Verrentung noch ziemlich jung, gab es da etwa hochprozentige Gründe? So oder so einfach übergriffig und belehrend, ohne mich überhaupt zu kennen. Fühlte mich zum dummen, faulen und eventuell trinkenden Jungen gemacht. Bei sozialer Phobie natürlich absolut kontraproduktiv.